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Engagement und Mitmachen fördern in Communities mit Tanja Laub

 1 year ago
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Die Community Strategin Tanja Laub teilt mit mir ihre Erfahrungen zum Aufbau von Communities und Faktoren, die zum Erfolg führen können und was man vielleicht besser nicht macht.

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Warum nutzen Firmen Communities?

Tanja beobachtet die Entwicklung, dass Unternehmen den Communities in den letzten Jahren eine immer größere Bedeutung zuschreiben. Was bei uns in Deutschland nicht so sehr im Fokus steht wie in anderen Ländern sind externe Communities. (Anmerkung: Schaut mal in unsere SAP Training und Change Community.:) Wenn es aber darum geht, gemeinsam Produkte zu entwickeln, sind vor allem Partner-Communities diejenigen, die sehr gefragt sind. Auch in Bezug auf interne Mitarbeiter, dass hier eine Lern-Community entsteht und gefördert wird. Es ist eine sehr strategische Vorgehensweise, solche Communities zu fördern, damit Know-How im Unternehmen gesichert, gefördert und gefestigt wird.

Was macht erfolgreiche Communities aus?

Für Tanja machen die Menschen eine Community aus. Dazu benötigt es verschiedene Kernelemente, damit eine Community eine Community ist. Die Community ist nicht die technische Plattform, aber es braucht ein Ort des Austauschs . Es muss also etwas geben, wo die Personen zusammen kommen und interagieren (online/offline/synchron/asynchron). Dann braucht es eine gemeinsame Strategie und Vision, wohin man sich entwickeln will.Hierbei ist es zweitrangig, ob man sich im privaten- oder im business-Bereich bewegt. Aber man braucht einen Ankerpunkt, der einen miteinander verbindet und worauf man zusammen hinarbeitet.

Man braucht also etwas, was mich als Einzelperson mit den anderen verbindet und worüber ich mich mit ihnen austauschen kann. Und wenn dieses Gefühl fehlt, dann bin ich bei einem Publikum und eine Person in einer losen Masse an Menschen. Man ist zwar dann als Mensch einer Gruppe angehörig, die alle das gleiche mögen, aber eben nicht wirklich miteinander connectet sind. Weiterhin braucht es Community-Manager. Dies ist diejenige Person, die den Rahmen bildet, damit die Teilnehmer sich entfalten können. Dieser muss im Blick haben, was die Motivationsfaktoren sind, damit die Community lebt und sich weiterentwickelt und sich die Menschen auch engagieren. Tanja betont hier ganz klar, dass von alleine wenig Austausch stattfindet und es und es kein Selbstläufer ist. Oftmals erlebt sie den Fall, dass Organisationen eine Plattform bieten und darauf hin aber nichts passiert. Wenn eine Community leben soll muss etwas dafür getan werden. Es muss klar sein, was ist das Ziel dahinter? Was braucht die Community? Und um sich diese  Fragen zu beantworten braucht man Geduld und Zeit und eben ein strategischen Ansatz. Und es ist auch das Verbundenheitsgefühl das, was eine Community ausmacht.

Verschiedene Community Varianten

Es gibt verschiedene Definitionen von Communities. Die gängigsten sind, dass eine „Community der Umstände“ gibt, das heißt in welcher Lebensphase ich mich gerade befinde und mich dementsprechend zu einer Gruppe zugehörig fühle.

Weiterhin gibt es auch solche, wo Menschen nicht freiwillig zusammen kommen, sich aber in der Lebenssituation zugehörig fühlen (bei Krankheiten). Dann gibt es die Aktions-Community, wo Menschen zusammen in der Gesellschaft die Welt verändern wollen (Fridays for Futures). Zuletzt gibt es lokale Communities (Karnevallvereine) oder die „Interessens-Communities“, worunter alle Vereine fallen (Kochen, Stricken, Musik).

Engagement oder deutsch das Mitmachen ist immer ein Thema. Es gibt viele Menschen, die sich nicht trauen mitzumachen oder wissen nicht, wie sie sich beteiligen sollen. Dann ist ein weiteres großes Thema „Zeit“. Jeder Mensch hat einen Alltag und deshalb muss die Community für die Person einen so großen Mehrwert liefern, dass man selbst dafür bereit ist einen Teil seiner Zeit dafür zu „opfern“. Wenn eine Community beispielsweise zu viele Menschen anspricht, also zu breit aufgestellt ist, wird oft niemand wirklich angesprochen. Das bedeutet, es muss gezielt sein, damit sich eine Person angesprochen fühlt.

Formate und Taktiken von Communities

Es gibt nicht das „eine“ Format, wo man sagen kann, das funktioniert auf jeden Fall. Es gibt verschiedene Menschen mit ihren Bedüprfnissen und Vorlieben und daher sind verschiedene  Taktiken notwendig. Was bei SAP sehr gut funktioniert, das kann in einer anderen Community nicht funktionieren, da es andere Menschen mit andere Bedürfnissen gibt sind.

Das wichtigste ist zuzuhören, was die Menschen wollen, dass man sich selbst aktiv einbringt. Dann gilt es herauszufinden, was die meisten Personen bevorzugen (z.B. Texte oder Videos, Veranstaltungen vor Ort oder virtuell). Danach gilt es erstmal verschiedene Sachen auch auszuprobieren aber eben auch nicht die Mitglieder zu überfrachten. Ein zu großes Überangebotes kann sich eben auch sehr negativ auswirken. Lieber einige wenige konkrete Sachen anbieten, die wirklich gut funktionieren und gut ankommen.

Lern-OS Community Management Leitfaden

Der Lern-OS Community-Management Leitfaden ist ein Guide, der über zwei Jahre entwickelt wurde. Dies ist ein Leitfaden, wo es darum geht, Community Managern zu helfen, interne Communities aufzubauen. Also wirklich von der ersten Idee, von der Zielfindung, Zieldefinition, welche Taktiken Maßnahmen gibt bis hin zur Gründung. Und so kann man sich anhand von Lern-OS, einem 12 wöchigen Lernprogramm, in Kleingruppen das ganze selbst erarbeiten. Zuerst gibt es einen theoretischen Teil, was eine Community bedeutet und danach gibt es für 12 Wochen Übungen und Anleitung, wie ich mit das ganze erarbeite und aufbaue.

Community Beispiele

Mercedes, Bosch, Telekom sind Vorreiter, was interne Communities angeht. (Anmerkung: auch SAP mit der SAP Community 🙂 ) Aber auch Microsoft und Salesforce haben sehr gute Communities. Es gibt für jeden Bereich sehr gute Beispiele, wie Communities funktionieren können.

Erfolgsmessung und Kennzahlen

Tanja unterstreicht, dass es keine konkrete Kennzahl gibt, die misst, ob eine Community gut funktioniert oder nicht. Wichtig ist hier auch immer die Qualität der Beiträge sowie Outputs und nicht nur die Quantität. Beispielsweise könne eine Kennzahl lauten, wie viele Fragen mit Hilfe der Community gelöst werden konnten. Oder viele Personen regelmäßig an Veranstaltungen teilnehmen. Oder wie viel Zeit konnte gespart werden, dass mir die Community eine Frage beantwortet hat. Das sind alles Sachen, die wenig über Kennzahlen gemessen werden können. Aber das sind eben diejenigen Dinge, die es letztendlich ausmachen.

Fails in Communities

Tanja führt einige Fails auf, wie eine Community nicht funktionieren kann: Eine schlechte technische Plattform, keinen Community Manager, zu wenig Geduld. Vor allem beim Thema Geduld betont Tanja, dass man nicht erwarten kann, direkt nach der Gründung einer Community einen super Austausch zu haben. Eine Community ist einen Prozess, der stetig wächst. Es kann Jahre brauchen, bis eine Community wirklich gestärkt ist und sich gefestigt hat.

Tipps zum Auf- und Ausbau Von Communities

Vor allem Zeit, Manpower und Ressourcen sind wichtige Elemente, die für den Aufbau und die Stärkung wichtig sind. Am besten ist eine eigene Stelle dafür.  Diese Person muss selbst kein Fachexperte im Thema sein, aber sie sollte eine Leidenschaft für das Thema haben und Skills in Community Moderation.

Lern-Tipps,- Hacks und Narrative von Lernen

Tanja glaubt, dass man nie aufhören kann zu lernen. Das betrifft Themen, die einem komplett fremd sind aber eben auch die eigenen Themen. Tanja arbeitet seit 2006 am Community Aufbau und beschreibt, dass es immer noch Dinge gibt, die es zu lernen gibt und neu für sie sind.  Sie mag es, sich immer weiterzuentwickeln.

Auf ihrer to-learn-list steht das Thema Lesen sehr groß geschrieben. Sie hat noch einige Bücher, die noch unberührt sind. Seht unten auch ihre Literaturliste.

Ausführlich findet ihr natürlich alles im Podcast. Wir freuen uns sehr, wenn Ihr den Podcast abonniert, in sozialen Medien teilt und auf Apple Podcast liked und bewertet!

PS: Tanja hat mich gefragt was bei uns gut funktioniert. Neben den Formaten wie Polls oder AMA Sessions die Menschen einbinden habe ich ein Thema noch vergessen: speziell in der SAP Community sind sog. Missions incl. Badges hilfreich zur Förderung des Engagements.

Shownotes

Tanja Laub auf Linkedin

LernOS Leitfaden für Community Management

Website zu Communities

Community Management Studien, Trends und Konferenzen

The Community Roundtable

BVCM (Bundesverband Community Management)

Tanjas Website


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