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Auf Anregung unserer Hörer-Community haben wir das Thema Agilität in SAP Projekten aufgegriffen und ich habe dazu dazu Sebastian Ziegler interviewed, der Agile Coach, Scrum Master und SAP Projekt Manager ist.

Warum Agilität in SAP Projekten?

Agilität ist unter anderem ein Merkmal des Managements einer Organisation, flexibel und darüber hinaus proaktiv, antizipativ und initiativ zu agieren, um notwendige Veränderungen einzuführen. Sebastian bemängelt allerdings, dass der Begriff Agilität als Trendwort oft inflationär verwendet wird, aber im Kern nicht verstanden wurde. Beispielsweise sind ein Hauptmerkmal von Agilität Veränderungsprozesse in einem Projekt und nicht nur Schnelligkeit oder Flexibilität.

Natürlich wird in Projekten vorab ein Zeitplan und auch das Budget festgelegt. Aber es kann vorkommen, dass direkt zu Beginn des Projekts ein Parameter nicht eingehalten werden kann. Hier ist dann wichtig, agil darauf zu reagieren und man sich der Veränderung anpasst. Denn abweichende Marktsituationen, Personalwechsel oder auch eine Veränderung bei der Ressourcenverfügbarkeit können zu veränderten Situationen führen.

Voraussetzungen für agile Methoden

Als Voraussetzung führt Sebastian an sich zu hinterfragen, warum man sich entschieden hat, ein Projekt agil zu gestalten und nicht sequentill im Wasserfall Modell. Wenn nicht klar ist, welches Ziel man damit erreichen möchte bzw. mit welchen Annahmen und Begründungen man wirklich eine Methodik benutzt, wird es sehr schnell zu Missverständnissen kommen. Das gilt sowohl auf der Projektleitungsebene, auf Steakholderseite oder auch mitten in den Teams. Solche Missstände können enorm kräfteraubend sein und es kann schnell zu Demotivation führen. Auch die Klärung der Rollenverteilung ist von Großer Bedeutung. Es muss unbedingt thematisiert worden sein, ob die Teilnehmenden wirklich wissen, was sie zu tun haben und ob sie den Kern der Methodik verstanden haben. Und inwiweit z.B. es auch die jeweiligen Agilen Rollen und das Know How dazu gibt, z.B. einen SCRUM Master. Werden diese Faktoren nicht berücksichtigt oder aus einer Selbstverständlichkeit heraus angenommen, dass für jeden klar ist was es heißt ein agiles Projekt zu führen, kann es eben zu Konfrontationen auf allen Ebenen kommen.

Projekterfahrungen mit Agilität bei SAP Projekten

Dailys sind wichtige Elemente, um den Sync zu halten. Hier geht es nach Sebastian weniger um ein Statusupdate, sondern vielmehr um die Abstimmung dazu, „was habe ich erreicht und was tue ich als nächstes“. Sebastian sieht es eher als eine kollaborative Synchronisation. Ebenso haben sich „Retrospektiven“ immer wieder auf den Teamebenen bewährt. Immer, wenn man auch mal ein Problem feststellt ist es wichtig, danach zu reflektieren, wie man etwas bewältigt hat, was gut oder schlecht gelaufen ist.

SAP Activate

SAP Activate beschreibt eine Methodik zur Einführung von SAP Lösungen. SAP Activate ist die Kombination aus SAP Best Practice Werkzeugen für eine unterstützte Implementierung und einer Agile-Methodik zum Vereinfachen der Einführung von SAP Lösungen. Insgesamt gibt es fünf verschiedene Phasen, in denen auch unterschiedlich reagiert werden kann. Sebastian nennt hier die Metapher der Schieberegler: Je nach Kundenkontext kann man allgemein oder pro Phase die Agilität höher oder geringer umsetzen.

Lernerfahrungen und Fails

Die Herangehensweise, das Mindset und die Erwartungshaltung an Projekte sind diejenigen Punkte, die darüber entscheiden, ob ein Projekt erfolgreich wird oder nicht. Allerdings konnte Sebastian des Öfteren die Beobachtung machen, dass dies genau nicht eintrifft. Mangelnde Absprache, unterschiedliche Herangehensweisen und auch einfach ein grundlegend unterschiedliches Verständnis von Agilität haben oftmals leider immer noch Bestand.

Auch denken viele, dass man durch eine agile Methode schneller an ein Ziel kommt. Das kann allerdings nicht funktionieren, da wir von Menschen sprechen und nicht von Maschinen. Solche Veränderungen benötigen viel Zeit und die Mitarbeiter müssen sich auf solche Methoden einlassen.

Weitere Tipps für die Praxis

Für Sebastian ist sehr wichtig, vorab die Klärung von den jeweiligen Verantwortlichkeiten sowie dem Rollenverständnis sicherzustellen.  Ziele müssen klar definiert sein, warum man sich für eine Methode entschieden hat und wo man überhaupt hin möchte. Visionen dürfen auch gerne etwas abstrahierter gedacht werden. Wichtig ist auch, dass jeder seine Rolle ernst nimmt und nicht doch jemand dann die Leader-Rolle einnimmt. Ein weiterer wichtiger Punkt ist es, sich auch ein allgemeines Grundverständnis über Agilität zu verschaffen. Danach gingen wir auch verschiedene Agile Ansätze durch. Ratsam ist es sich immer daran zu orientieren, was beim Kunden an Agilität vorherrscht. Operiert ein Kunde mit SAFe, dann sollte man sich mit einem SAP Projekt dort einbetten. Auch haben wir die Abhängig von Agilität vom Projekttyp besprochen. Es liegt dabei auf der Hand: es ist ganz unterschiedlich ob ich ein Entwicklungs oder Innovationsprojekt angehe, oder z.B. eine stark standardisierte Cloud Lösung einführe.

Lern-Tipps, -hacks und Narrative 

Sebastian’s Narrativ wenn es um Change und Lernen geht ist „Never stop learning and inpect and adapt”. Es gibt so viel in der Welt, man kann nie alles wissen. Sebastian spricht auch gerne von „Good Practices“ und nicht „Best Practices“ ,weil es eben immer Optimierungsbedarf gibt. Als nächstes möchte er seine Zertifizierungen abschließen, die er aufgrund der Corona Pandemie unterbrechen musste. Weiterhin baut sich Sebastian gerade eine eigene Commuity auf, um eben seine Erfahrungen zu teilen.

Ausführlich findet ihr natürlich alles im Podcast. Wir freuen uns sehr, wenn Ihr den Podcast abonniert, in sozialen Medien teilt und auf Apple Podcast liked und bewertet!

Shownotes

Sebastian auf LinkedIn

Links: Scrum & AgilePM: https://www.scrumalliance.org/  https://www.scrum.org https://www.pmi.org/

Medium: https://medium.com/tag/agile

Das agile Manifest: https://agilemanifesto.org/

SAFe: https://www.scaledagileframework.com

SAP Activate SAP Activate

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